TANKEN, Videoinstallation

Und es scheint, als prange über meinem Kopf einer Aureole gleich in pinker Leuchtschrift „Sexobjekt“.

Und es lässt nichts an mir, inklusive Würde, unbefleckt. Ich hätte mich gerne etwas weiter weggesetzt. Oder besser noch etwas weiteres entgegengesetzt als nur bloße Erstarrtheit gegen diese niedere Vernarrtheit in meine Lederhose oder meine Titten oder mein Gesicht. Ich finde es zum Kotzen und frage mich wer von uns beiden als erster bricht. Ich das Schweigen oder du das Eis..

Ich möchte, dass du weißt, dass ich möchte, dass du dafür zahlst, was es mich kostet. Denn alles hat seinen Preis.

Ich stelle dir meine Beherrschung in Rechnung.

Wie schön sie ist, nicht wahr?
Aber sie lässt sich auch was kosten.
Man kann ihr verfallen mit Haut und Haar.
Erst ist sie erbarmungslos nah und dann
erbarmungslos fern. Unerreichbar.
Du hast sie so gern und wäre es nicht toll, wenn sie für immer bei dir bliebe?
Aber das Wesen ihrer Liebe ist nicht exklusiv.
Du siehst sie an der Seite von so vielen.
Immer öffentlich. Immer in Phasen.
Und was sie gibt ist echt und dir wird schlecht bei dem Gedanken,
dass sie dir niemals ganz gehört.
Dein Herz beginnt zu rasen.
Gibt dich einfach hin, wenn sie dich betört, dich berührt so tief,
wie du es selten fühlst.
Durch sie wird alles schöner, Aber auch unbequem wahr.
Vieles ist billiger Kitsch. Was sie dir gibt ist rar.
Eine attraktive Rebellin in tausend Gewändern.
Und wenn sie dich berührt kann sich alles verändern…
vielleicht…deine Sicht auf die Welt.
Und sie raucht wo es ihr gefällt, auch wenn hier rauchen z.B. verboten ist.
Denn Grenzen interessieren sie nur bedingt.
Grenzen sind dehnbar. Und im Dehnen ist sie gut.
Sie hilf dir dich zu öffnen. Langsam, weiter, immer weiter.
Bis du irgendwann nackt und mittellos vor ihr stehst.
„Vertrau mir“ flüstert sie dir zu. Und du tust es.
Immer wieder aufs neue. Dabei kennst du diese Masche.
Denn bevor sie dich verlässt, zieht sie dir, ganz ohne Reue,
mit einem unschuldigen Lächeln auf den Lippen,
den letzten Cent aus deiner Tasche.
Die Kunst, diese Hure.

2020